Das Gedicht macht gleich am Anfang deutlich, dass es so etwas wie Kolumbus und seine Entdeckungsreisen nicht braucht,
weil man inzwischen die damals nur aus fernen Ländern zu besorgenden Gewürze auch im Laden um die Ecke bekommt.
Dann aber wird das ziemlich überhöht, indem der Gewürzort auch zum Schicksalsort wird. Interessant ist der Gegensatz von "kundig" und "sinnentleerte Worte".
Aufgelöst wird das, indem dem etwas Sinnvolleres entgegengesetzt wird, nämlich die "Fantasien hinter den gesenkten Stirnen", also das, was die Menschen sich heimlich wünschen und was als vergeblich, also nicht realistisch oder realisierbar bezeichnet wird.
Am Ende dann die plötzliche These, dass das "stets Unerreichbare" einem das Reisen "vergällt", also bitter macht.
Insgesamt ein etwas rätselhaftes Gedicht, wie das häufig bei Kunert der Fall ist. Auf jeden Fall ist die Sicht auf unsere Wünsche und ihre Erreichbarkeit ziemlich negativ.
Auch diesem Gedicht könnte man leicht etwas entgegensetzen - etwa das berühmte Wort: "Wer nicht träumen kann, ist kein Realist". Man könnte auch sagen: Wer sich nicht wenigstens etwas vornimmt, wird niemals etwas erreichen.
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